Samstag, 21. März 2015

Wie du Dinge tust, auf die du keine Lust hast

Wer kennt das nicht? Du musst noch den Übungszettel fertig machen, schließlich muss der morgen abgegeben werden. Dabei würdest du dir doch viel lieber den Film anschauen und selbst das aufräumen wird plötzlich wieder ganz spannend. Abends ist dann alles blitzblank geputzt, nur der Übungszettel ist immer noch nicht fertig.
Mir geht es oft so, dass ich das Haus wischen soll. Dann gieße ich erstmal die Blumen, die sollen ja nicht vertrocknen. Danach staubsauge ich und räume ein paar Sachen weg. Aber mit wischen fange ich nicht an und je länger ich das aufschiebe, umso schwerer wird es anzufangen.

Was kannst du dagegen tun?

Fang an. Das hört sich so einfach und banal an, dass du wahrscheinlich denkst: Das kann gar nicht funktionieren. Aber wenn du zuerst die Dinge tust, die du nicht tun möchtest, dann hast du sie fertig. Belohne dich danach durch die anderen Tätigkeiten, die du machen musst. Sage dir zum Beispiel: Wenn ich jetzt die Übungsaufgaben mache, dann kann ich mir danach den Film anschauen.
Oft ist es auch so, dass ich, wenn ich einmal mit der Aufgabe angefangen bin, merke, dass das gar nicht so schlimm ist. Mit wischen bin ich z.B. in 45min fertig. Dann weiß ich genau, jetzt muss ich eine Woche nicht mehr wischen.
Ein weiterer ganz großer Vorteil davon, dass du fertig bist, ist, dass du nicht ständig denkst: Oh nein, ich muss gleich noch wischen. Oder eben: Oh nein, ich muss noch den Übungszettel fertig machen. Dadurch, dass du diese Sätze eben nicht denkst, vermeidest du ganz nebenbei auch noch schlechte Laune.

Also: einfach anfangen. Als erstes das tun, wozu du keine Lust hast, danach alles andere.

Oft hilft es auch, wenn du dir eine ganz genaue Liste machst, was du tun musst. Daran kannst du dich Schritt für Schritt langarbeiten. Wichtig ist nur, dass du nicht das, wozu du keine Lust hast, ans Ende stellst, sondern eher an den Anfang.

Jetzt aber genug mit Blogartikel lesen. Fang an und lese wieder, wenn du mit deiner Aufgabe fertig bist!

Sonntag, 8. März 2015

Smarte Ziele

Du hast dir das Ziel gesetzt: "Ich möchte gute Klausuren schreiben". Warum ist das so schwer? Es ist viel einfacher, ein "smartes" Ziel zu erreichen. Nun stellst du dir die Frage: Was ist das denn?

Wofür steht smart?

Die Abkürzung smart bedeutet:
spezifisch
messbar
attraktiv und aktiv
realistisch
terminiert

Spezifische Ziele:

Du musst genau formulieren, was du erreichen möchtest. Dabei musst du konkret werden, denn allgemeine Ziele sind viel schwieriger zu erreichen. Außerdem solltest du einen Endzustand angeben. Also statt "Ich will abnehmen" ist "Ich will nur noch 65kg wiegen" oder "Ich möchte, dass mein Kleid wieder passt".

Messbare Ziele:

Du musst auch wissen, wann dein Ziel erreicht ist. Sonst kannst du es nie erreichen. Wenn du dir als Ziel setzt, gute Klausuren zu schreiben, hast du es dann erreicht, wenn du alle Klausuren mit 4,0 bestehst? Oder erst mit 1,0? Wenn du sagst: Ich möchte in den Semesterferien viel Sport machen, gehst du dann einmal die Woche laufen? Oder dreimal? Oder jeden Tag? Es hilft dir, eine genaue Grenze zu setzen, damit du weißt, worauf du hin arbeitest und vor allem, wann du dein Ziel erreicht hast.

Attraktive und aktive Ziele:

Du solltest dein Ziel attraktiv finden und es auch erreichen wollen. Es ist unmöglich, ein guter Fußballer zu werden, wenn man Fußball hasst. Also solltest du dich mit deinem Ziel identifizieren können und es sollte dich motivieren.
Vermeide außerdem beim Formulieren von Zielen das Passiv. "Ich möchte an der Uni besser werden" gibt dir viel weniger das Gefühl, selbst etwas tun zu können als "Ich möchte meine Klausuren mindestens mit 3,0 anschließen." Wenn man "besser werden" hört, dann klingt das nach abwarten, mal gucken, was so wird. Aktive Ziele motivieren dich, dafür etwas zu tun. Denn auch ein smartes Ziel erreicht sich nicht von selbst.

Realistische Ziele:

Setze dir Ziele, die du auch erreichen kannst. Wenn du bisher noch nicht für die Klausur gelernt hast, wird es (wahrscheinlich) unmöglich sein, das Ziel "schreibe die Klausur morgen früh 1,0" zu erreichen. Du darfst dir hohe Ziele setzen und es ist auch kein Drama, wenn du nicht alle Ziele so erreichst, wie du sie dir einmal gesetzt hast. Häufig müssen Ziele angepasst werden. Aber du solltest versuchen, deine Fähigkeiten in etwa einzuschätzen. Denn unrealistische Ziele sind nicht mehr attraktiv und motivieren somit weniger. Dadurch wird es noch schwieriger diese zu erreichen. Du kennst doch bestimmt das Gefühl, wenn du kurz vor der Klausur sagst: Warum soll ich jetzt noch lernen? Das schaffe ich doch sowieso nicht mehr. Dieses Gefühl wird auch durch unrealistische Ziele hervorgerufen.

Terminierte Ziele:

Setze dir ein genaues Datum fest, bis zu dem du dein Ziel erreicht haben möchtest. Das vermeidet das Gefühl, das ganze immer weiter aufschieben zu wollen. Angenommen, du hast dir jetzt das Ziel gesetzt: "Ich möchte 3 Kilo abnehmen indem ich jeden zweiten Tag laufen gehe und keine Schokolade mehr esse". Dies ist realistisch, attraktiv für dich, aktiv formuliert, messbar und spezifisch. Jetzt denkst du dir aber: ja, ich will diese Sachen machen, aber ich kann auch morgen damit anfangen. Oder übermorgen. Oder nächste Woche. Oder ...
Wie du dir denken kannst, führt das schnell dazu, dass du gar nicht anfängst. Deshalb solltest du einen genauen Zeitpunkt festlegen, bis zu dem du dein Ziel erreicht haben möchtest.

Smarte Ziele sind beispielsweise:
Ich möchte bis zum 1.6. 3 Kilo abnehmen indem ich jeden zweiten Tag laufen gehe und keine Schokolade mehr esse.
Ich möchte im nächsten Semester die Klausuren mit 2,0 oder besser abschließen, indem ich zu Beginn des Semesters schon regelmäßig lerne.
Ich möchte die Nachschreibeklausur am 26.3. bestehen, damit ich im Sommersemester weiter studieren kann.

Natürlich müssen nicht unbedingt alle Ziele ganz genau die Kriterien erfüllen. Aber es ist hilfreich, sie so häufig wie möglich anzuwenden. Vor allem die Messbarkeit wird häufig vergessen. Versuche doch mal, deine Ziele zu hinterfragen und mit dieser Methode zu konkretisieren. Bei der Realisierung können dir dann verschiedene andere Methoden helfen, die ich dir hier in den nächsten Tagen und Wochen auch vorstellen werde.

Freitag, 6. März 2015

Ziele für den März

Ja, ich weiß, dass wir schon den 6. März haben und dieser Post eigentlich hätte am 1. März erscheinen müssen. Aber ich habe mir gedacht, besser spät als nie.

Ziele für den März:

  • Bloggen:
    • bei diesem Blog mindestens 5 Artikel schreiben
    • Layout überarbeiten
    • Gadgets aussuchen und einfügen
    • mindestens 1 Post pro Woche auf von Hand gemacht
    • evtl auch dort nochmal das Layout überarbeiten, aber das steht noch nicht fest. Dort darf auf jeden Fall nicht zu viel experimentiert werden, weil es Leser gibt und die auch bleiben sollen. Zum Experimentieren nutze ich einen Testblog
  • Bücher:
    • "Kriegsklingen" zuende lesen
    • "Ich schaff das" von David Allen zuende lesen
    • Rezensionen schreiben
    • einen weiteren Roman lesen
    • Kindle aussortieren
  • Handarbeiten:
    • Handschuhe fertig
    • eine Socke fertig
    • 5 Grannys für meine Tagesdecke
  • Sonstiges:
    • 4 mal Inliner fahren
    • Grob auf das nächste Semester vorbereiten (noch kein "smartes" Ziel, aber wird vielleicht noch daraus)
    • Gedanken über eine eigene App machen
    • App-Programmierung üben um in Java fit zu bleiben

Dienstag, 24. Februar 2015

Pomodoro

Was ist das?

Die Pomodoro-Technik (ital. Tomate) sagt aus, dass man 25 Minuten konzentriert an einer Aufgabe arbeiten soll. Danach gibt es eine Pause von 5 Minuten. Nach 4 Pomodoros wird eine längere Pause von 15-30 Minuten eingelegt. Bevor man mit den Einheiten beginnt, schreibst du dir eine  Liste mit den wichtigsten Aufgaben. Du schreibst dir am besten direkt dahinter, wie viele Pomodoros du einplanst.
Da ich normalerweise mit GTD arbeite und meine Aufgaben über eine App verwalte, markiere ich mir das, was ich als nächstes tun möchte. Wichtig ist nur, dass du dir aussuchst, was du die nächsten 25 Minuten machen möchtest.

Vorteile:

1. Du arbeitest immer nur einen kurzen Zeitabschnitt. 25 Minuten sind für die meisten Personen leicht zu überschauen. Das motiviert zum anfangen.
2. Diesen kurzen Abschnitt kannst du konzentriert arbeiten, weil du dich nicht ablenken lässt. Die Versuchung, "mal eben kurz" auf Facebook zu schauen oder "nur das eine Video" auf YouTube an zu gucken ist immer groß. Eine halbe Stunde später hast du immer noch nichts geschafft.
Das soll durch die Pomodoro Technik verhindert werden, da du dich nur auf deine Aufgabe konzentrierst. Durch den kurzen Zeitabschnitt wird dies erleichtert. Wenn du dir sagst: Ich arbeite jetzt 25 Minuten und lese dann die neuen Nachrichten, ist es wesentlich einfacher dabei zu bleiben, als wenn du die sagst: die nächsten 3 Stunden gehe ich nicht aus Facebook und lasse mein Handy liegen.
3. Du wirst mehr schaffen. Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich die Arbeit immer so weit aus, wie ihr Zeit zur Verfügung steht. Da du unter Zeitdruck arbeitest, steht ihr nicht unbegrenzt viel Zeit zur Verfügung und du bist schneller fertig.
4. Durch die kurzen Pomodoros und genaue Aufgabenliste wirkt das, was du zu tun hast, nicht mehr wie ein riesiger Berg für dich. Du hast einen überschaubaren Arbeitsschritt vor dir und damit wird die Hürde, anzufangen kleiner.
5. Du machst regelmäßige Pausen. Da du alle 25 Minuten 5 Minuten Pause machst und nach 4 Pomodoros eine größere Pause, kommst du nicht in Versuchung, ohne Essen und Trinken durch zu arbeiten. Stattdessen hast du regelmäßig kurze Pausen, die du dafür nutzen kannst, etwas zu trinken oder dich kurz zu bewegen.
6. In diesen 25 Minuten konzentrierst du dich nur auf eine Aufgabe. Deshalb arbeitest du fokussierter und wirst zum Monotasking gezwungen. Dieser bessere Fokus führt dazu, dass du leichter in einen Flow kommst. Außerdem hilft ein genauer Fokus auf eine Aufgabe, dieser schneller und besser abzuschließen. Also erhöhst du auf diese Weise zusätzlich deine Produktivität.
7. Besonders, wenn du eine komplizierte Aufgabe vor dir hast, hilft es oft, einmal kurz zurück zu treten und etwas Abstand zur Aufgabe zu bekomme. Häufig gibt es danach eine klare Lösung. Außerdem vermeidet dieser Abstand, dass man sich verrennt und in unwichtigen Details verliert. Mir fällt dies besonders oft bei Übungsaufgaben im Studium auf. Ich sitze eine Stunde oder auch mal zwei an einer einzigen Aufgabe und komme nicht auf die Lösung. Wenn ich auf Abstand gehe und mir die Aufgabe etwas später nochmal anschaue, ist die Lösung plötzlich offensichtlich.

Nachteile:

1. Es ist viel Vorbereitung notwendig. Du musst dir vorher genau überlegen, was du in den nächsten Pomodoros machen möchtest. Ansonsten ist ein effektives Arbeiten nicht möglich. Diese Vorbereitung könnte eine Hemmschwelle darstellen, um überhaupt anzufangen.
2. Eigentlich sollte die Technik einen "Flow", also das Gefühl, sich nur auf die aktuelle Aufgabe zu konzentrieren, herbeiführen. Dies gelingt auch manchmal, jedoch führen die häufigen Unterbrechungen auch dazu, dass man aus dem Flow wieder herausgerissen wird.
3. Es ist oft schwer, im voraus einzuschätzen, wie lange eine Aufgabe dauert. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Aufgaben sehr unterschiedlich sind und zu diesem konkreten Aufgabentyp die Erfahrung fehlt. Dann kann es passieren, dass für eine Aufgabe beispielsweise 2 Pomodoros eingeplant werden, tatsächlich benötigst du aber 4. Dies bringt dann nicht nur deine Tagesplanung durcheinander, sondern senkt auch die Motivation, da du dein Ziel nicht erreicht hast.
4. Der beständige Zeitdruck kann zu Stress führen und wirkt damit dem ruhigen, entspannten Arbeiten entgegen.

Fazit

Da es neben den vielen Vorteilen durchaus auch einige Nachteile gibt, ist die Pomodoro-Technik kein Allheilmittel. Wer den Anspruch stellt: Ich probiere diese Technik aus und schaffe das doppelte in der Hälfte der Zeit und am besten auch noch mit halb so viel Arbeit, der wird ohne Zweifel scheitern. Weiterhin wird eine gewisses Maß an Selbstdisziplin vorrausgesetzt, weil du dich während eines Pomodoros nicht ablenken lassen darfst.
Diese Technik ist relativ einfach (im Vergleich zu anderen Zeitmanagementtechniken wie GTD etc.) umzusetzen und es kann sofort begonnen werden, sobald es einen Timer gibt. Das fokussierte Arbeiten erhöht die Produktivität und die Konzentration. Außerdem hilft sie mir dabei, einfach mal anzufangen, weil ich muss mich mit der Aufgabe ja nur 25 Minuten auseinander setzen und darf dannetwas anderes machen. Deswegen würde ich sie als sehr gutes Hilfsmittel bezeichnen. Besonders hilft diese Technik auch, wenn man einen großen Berg an Aufgaben vor sich sieht und am liebsten gar nicht anfangen möchte.
Diese Technik befasst sich mit dem konkreten Angehen von Aufgaben, jedoch nicht mit der Verwaltung von Aufgaben. Deshalb ist sie meiner Meinung nach vor allem im Kombination mit anderen Techniken sinnvoll.